Singende, springende Weltpremiere mit 120 Kindern und Jugendlichen im ZENTRUM Bayreuth
„Turmspiel“ – so heißt das neue Musical von Walter Kiesbauer. Der in Ingolstadt lebende Komponist mit internationaler Expertise schrieb das neue Musical für den Bayreuther Kinder- und Spatzenchor nach einem Libretto von Maximilian Ponader. Der Chor erhielt in diesem Jahr eine Förderung für das Projekt über den Kulturfond Bayern und konnte daher viele Kinder aus Bayreuth und Umgebung zur Produktion einladen. Die Musiklehrerin Gertraud Schina vom Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium aus Bayreuth konnte Schülerinnen und Schüler für das Projekt gewinnen und war selbst engagiert dabei.
Mit Choreografien der Tanzschulleiterin Claudia Schmidt, kreativen Ideen von Maximilian Ponader, der auch die Regie des Stückes innehatte und tollen Kostümen sowie Bühnenbild, gestaltet von einem ehrenamtlichen Team aus der Elternschaft, floss geballte Schaffenskraft in das durchaus anspruchsvolle Musical, welches die Geschichte einer Gesellschaft erzählt, die sich selbst ein Denkmal setzen will. Getrieben vom Größenwahn ruft sie jedoch nur Spaltung und Ungerechtigkeit hervor. Doch am Ende springen alle locker über ihre eigenen Grenzen.
Die Kinder und Jugendlichen im Alter von 3 – 14 Jahren tauchten sofort souverän in ihre Rollen ein und zogen das Publikum in ihre Welt des Turmes. Der großspurige Planungsstab – wunderbar überzeugend gespielt von den Jugendlichen, grenzte sich hervorragend vom fleißigen Bautrupp ab, der zauberhaft von den Kindern im Grundschulalter gespielt wurde.
Der Chor, unter der Leitung von Michaela Zeitz, hatte einen farbenfrohen, strömenden Klang, der stellenweise besonders berührte und unter die Haut ging und damit der wunderbaren Musik von Walter Kiesbauer den richtigen Ton verlieh. Ihre gesanglichen Fähigkeiten konnten die Kinder und Jugendlichen dabei mannigfaltig unter Beweis stellen. So vereinigten sich selbst schwere dreistimmige Passagen, die bestens zur Geltung kamen mit solistischen Einlagen. Die jungen Solistinnen und Solisten ließen viel Potential erahnen und man kann gespannt sein, was zukünftig von diesen jungen Persönlichkeiten zu hören sein wird. Auch die ganz kleinen Kinder, die als Ameisenbauarbeiter auftraten, spielten ihre Rollen herzerfrischend.
Die Inszenierung stellte unter Beweis, dass das Musical äußerst facettenreich geschrieben ist und alle Generationen begeistern kann. Dies zeigte sich auch im großen Applaus während und nach der Aufführung.
Michaela Zeitz, die neue Chorleiterin seit Oktober 2021, startete hierbei mit einer fulminanten Produktion, die richtungsweisend für die zukünftige Arbeit des Chores der Hochschule für ev. Kirchenmusik ist. Mit der Unterstützung eines großen Teams gelang es Frau Zeitz scheinbar mühelos alle Beteiligten zu inspirieren und zu motivieren. Das kurzweilige und äußerst gelungene Musical zeigt, dass man gerade in schwierigen Zeiten den Blick nach vorne richten kann und neue Wege nicht scheuen soll. Von dieser herausragenden pädagogischen Leistung ist auch in Zukunft viel zu erwarten.
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Dieses Projekt wird unterstützt durch den Kulturfonds Bayern: